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Nathalie Becquart, Untersekretärin der Weltsynode, steht auf der Forbes-Liste als eine der 50 weltweit einflussreichsten Frauen. Sie ist es nicht. Offener Brief an Papst Franziskus


Sehr geehrter Papst Franziskus,

 

ich habe heute die Sendung "Rome Reports" auf k-tv gesehen, die von 12 Uhr bis 12.30 Uhr gesendet wurde. Durch eine Kurzmitteilung erfuhr ich, dass die Untersekretärin der Weltsynode Schwester Nathalie Becquart vom US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes zu einer der 50 einflussreichsten Frauen auf der Welt gewählt wurde, die im Alter über 50 Jahren Macht ausüben.

Einen Artikel mit ähnlichem Inhalt findet man hier: Magazin Forbes zählt Natalie Becquart zu den einflussreichsten Frauen der Welt – kath.ch

 

Ich fühle mich zutiefst beleidigt, verleumdet und verhöhnt. So viel und so kurz möchte ich auf meine Gefühle eingehen.

 

1. ​Ich fordere Sie auf, die Lebensleistung Ihres vor einem Jahr verstorbenen Vorgängers Papst Benedikt XVI. nicht weiter zu schmälern und für Ihre Zwecke zu missbrauchen. 

2. Ich fordere Sie auf, mir den gebührenden Respekt zukommen zu lassen. Ich fordere Sie auf, unmissverständlich und klar für meine Rechte einzutreten und meine Rechte endlich real und wahr werden zu lassen.

 

Zu 1. Papst Benedikt XVI. hat mich am 20. November 2010 zur Cardinale in pectore ernannt.(1) Damit stehe ich weit über einer "Untersekretärin"! Als Schwester Nathalie Becquart im Februar 2021 von Ihnen zur Untersekretärin ernannt wurde, war ich bereits seit zehn Jahren und drei Monaten Cardinale in pectore. Ich wurde nur deshalb Cardinale "in pectore", weil auf mich seit 2004 nachweislich über sechs Mordversuche in Italien und in Deutschland verübt wurden. Ich selbst zähle über zehn Mordversuche, von denen 2011 zehn Mordversuche durch die Polizei in Bayreuth bestätigt wurden. Mein Leben ist in den beiden EU-Staaten Italien und Deutschland, die immer noch überwiegend christlich geprägt sind, so sehr gefährdet, dass ich durch Gewalttaten sterben könnte. Hinzukommt, dass es in beiden Staaten in keinem einzigen Fall zu einer juristischen Verfolgung der Täterinnen und Täter kam. Am 4. Januar 2023 hat mir gegenüber die ehemaligen Nummer Eins der Cosa Nostra, der am 25. September 2023 verstorbene Matteo Messina Denaro, in der Straße Cola di Rienzo, wenige Meter vom Vatikan entfernt, bei einem Gespräch gesagt, dass er einen Femizid an mir verhindert hat. Zu dieser Aussage können seine Geschwister befragt werden, die im Hochsicherheitsgefängnis in L'Aquila einsitzen.

Die Tatsache, dass ich seit 2004 über sechs Mal Opfer von Mordversuchen wurde, wurde bei dem Gerichtsprozess im besonderen öffentlichen Interesse vor dem Landgericht Regensburg am 7. Februar 2023 offiziell bestätigt (Aktenzeichen 7 KLs 112 Js 27021/19). 

 

Zu 2. a) Ich habe am 12. März 2013 im Konklave vier Stimmen erhalten. Sie gingen einen Tag später aus diesem Konklave als Papst hervor. Sie waren in der Sixtinischen Kapelle anwesend, als mein Name vier Mal genannt wurde. 

In der Gerichtsverhandlung im besonderen öffentlichen Interesse vor dem Landgericht Regensburg sagte am 7. Februar 2023 die Staatsanwältin, dass bestätigt wurde, dass ich vier Stimmen im Konklave erhielt (Aktenzeichen 7 KLs 112 Js 27021/19). Diese Bestätigung kann nur durch einen Vertreter der römisch-katholischen Kirche erfolgt sein.

Zum Zeitpunkt des Konklaves am 12. März 2013 war ich 47 Jahre alt! Nathalie Becquart war bei ihrer Ernennung zur Untersekretärin der Weltsynode 52 Jahre alt. 

Vier Stimmen im Konklave sind ja doch wohl deutlich wichtiger wie eine Ernennung zur "Unter-Sekretärin"! Stehen Sie endlich dazu, dass ich vier Stimmen im Konklave bekommen habe, Papst Franziskus!


Zu 2. b) Ich wurde am Ostersonntag, 23. März 2008 durch sechs vatikanische Gendarmen in den Räumen der vatikanischen Gendarmerie zwischen 10 und 13 Uhr schwer misshandelt. Mir wurden zehn Körperverletzungen zugefügt. Als Folge davon konnte ich mein Zweitstudium der Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin nicht abschließen. Ich hatte Chancen, Professorin zu werden. Ich wurde stattdessen berufsunfähig, weil ich nach den Misshandlungen noch nicht einmal einen Löffel halten konnte. Ich bekam ein ganzes Jahr Physiotherapie für beide Schultern. 2017 wurde mir in Folge der Misshandlungen bei einer Knie-Operation eine Vollprothese eingesetzt. Im Anschluss bekam ich ein ganzes Jahr Physiotherapie. Es folgt sicherlich noch eine weitere Knie-Operation am anderen Knie. Zudem gibt es ärztliche Schätzungen, dass ich mindestens eine weitere Operation vor mir haben werde. Seit 2008 verging kein Jahr, in dem ich nicht bei einem Orthopäden war.

 

In Folge der zehn Körperverletzungen habe ich meine Gesundheit, meinen Beruf, meine Wohnung und meine Familie verloren. Erst seit meinem Umzug nach Regensburg im Jahr 2015 kann ich mich wieder konsolidieren. 

Rechtlich kam es zu keiner Ahndung der Körperverletzungen. Es wäre Aufgabe der beim Vatikan akkreditierten Deutschen Botschaft oder des Außenministeriums unter Minister Frank-Walter Steinmeier (SPD), derzeitiger Bundepräsident, gewesen, für meine Rechte einzutreten und Strafanzeige zu erstatten. Dies wurde unterlassen. Ich selbst habe nach vielen Jahren schweren psychischen Leidens und nach der Knie-Operation, die ich als schweren Eingriff in meine physische Unversehrtheit empfunden habe, am 30. August 2017 bei der römischen Präfektur und am 31. August 2017 bei der Kripo in Regensburg Strafanzeige erstattet. Die zuständige Staatsanwältin Dr. Christine Müller, die im evangelischen Kirchenrecht promoviert hat und die nun Leiterin der Staatsanwaltschaft Regensburg ist, hat meine Strafanzeige im September 2017 bearbeitet. Sie hat acht von zehn Körperverletzungen gestrichen und die Gewalttat als "Vergewaltigung" gewertet. Dadurch hat sie die Verjährungsfrist von zehn auf zwanzig Jahre erhöht. Dies führt nun zu einer Verdoppelung der psychischen Belastung, da ich die zehn Gewalttaten an meinem Körper über zwanzig Jahre im Gedächtnis behalten muss, um sie gegebenenfalls bei einem Gerichtsprozess zu schildern. Seit der Strafanzeige vor sechs Jahren und fünf Monaten bei der römischen Präfektur und bei der Kripo Regensburg ist rechtlich nichts weiter passiert.

Sie, Papst Franziskus, haben sich in keinem einzigen Moment in Ihrer nun bald elfjährigen Amtszeit als Papst für die rechtliche Verfolgung der mir zugefügten massiven Körperverletzungen eingesetzt! 

Ich musste alle Rechnungen von Krankenhäusern, Ärzten und Physiotherapeuten selbst zahlen. Zudem musste ich mich von dem Gedanken verabschieden, Professorin werden zu können. Die bezahlten Rechnungen, das Schmerzensgeld, der Ausgleich für den Verdienstausfall etc. belaufen sich schätzungsweise bisher auf 60.000 Euro. Dabei sind die Kosten für die noch auf mich zukommenden Operationen, ärztlichen Behandlungen, physiotherapeutischen Behandlungen etc. nicht eingerechnet. Wann, Papst Franziskus, planen Sie, die mir entstandenen finanziellen Schädigungen zu begleichen?

Das bisher Geschilderte basiert auf nachprüfbaren Fakten.


Ich möchte nun auf eine Vermutung eingehen. Kann es sein, dass Papst Benedikt XVI. vor seinem Tod verfügt hat, dass ich heiliggesprochen werde? Könnte es sein, dass ich als Pfarrerin der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern (ohne Dienstauftrag) und als Cardinale in pectore durch Papst Benedikt XVI. selig gesprochen wurde und dass ich vielleicht inzwischen heiliggesprochen bin? Wäre eine evangelische Pfarrerin, die von einem Papst als lebende Person heiliggesprochen wurde, wichtiger, einflussreicher und mächtiger wie eine Untersekretärin? Wer ist der Nachfolger von Papst Benedikt XVI. und wer hätte mich heilig sprechen können?(2)

Wäre ich Cardinale in pectore (20. November 2010), hätte ich vier Stimmen im Konklave bekommen (12. März 2013) und wäre ich heiliggesprochen (evtl. 5. Januar 2023), so hätte ich diese drei Ehrungen der römisch-katholischen Kirche alle zwischen meinem 50. und meinem 60. Lebensjahr erreicht. Mit dem Titel Untersekretärin der Weltsynode kann ich nicht aufwarten. Sie wissen, Papst Franziskus, dass ich Ihnen meine Teilnahme an der Weltsynode vor der ersten Tagung schriftlich auf diesem Weg in einem Schreiben angeboten habe.

Ich erwarte, dass sich die römisch-katholische Kirche an ihre eigenen Gesetze und Bräuche hält. Ich erwarte, dass man mir den Respekt zukommen lässt, der mir zusteht. Vor allem aber erwarte ich Ehrlichkeit und Wahrheit von Ihnen und von allen, die der römisch-katholischen Kirche angehören.

Wenn dies alles so ist, wie ich es hier geschildert habe, erwarte ich eine Richtigstellung durch die Pressestelle des Vatikans auf Ihre Veranlassung hin. Der Inhalt der Richtigstellung sollte gegenüber allen internationalen Medien und insbesondere gegenüber Forbes sein, dass Nathalie Becquart NICHT die einflussreichste Frau im Vatikan bzw. in der römisch-katholischen Kirche ist. PR ist ein sehr nützliches und sinnvolles Arbeitsfeld innerhalb des Journalismus.

 

Bitte fügen Sie dieses Schreiben meinen Akten bei.

 

Ich behalte mir vor, Teile oder den gesamten Inhalt dieses Schreibens zu veröffentlichen. Meiner Intention nach handelt es sich bei diesem Schreiben um einen offenen Brief. 

 

Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen für Ihren Dienst,

Elke Göß



(1) Im Jahr 2011 erwartete man im Vatikan, dass ich auf die Forbes-Liste kommen könnte.

(2) Matteo Messino Denaro, die ehemalige Nummer eins der Cosa Nostra, sagte mir bei einem zufälligen Treffen am 4. Januar 2023 an der Cola di Rienzo in Rom, dass ich am 5. Januar 2023 „dort drüben“, er deutete auf den Vatikan, heiliggesprochen werden würde. Am 5. Januar 2023 fand auf dem Petersplatz die Beerdigung von Papst Benedikt XVI. statt. Zwischen 10.49 Uhr und 10.51 Uhr gab es eine dreiminütige Stille.

 

20. Januar 2024

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