Dies ist Absatztext. Klicken Sie darauf oder klicken Sie auf die Button Text verwalten, um Schriftart, Farbe, Größe, Format und mehr zu ändern. Um Website-weite Absatz- und Titelstile einzurichten, gehen Sie zu Website-Design.

Der Staatsbesuch von König Charles III. und Königin Camilla bei Papst Leo XIV., die Missachtung religiöser Rechte der römisch-katholischen Kirche und zahlreiche offene PR-Fragen

 

König Charles III. und Königin Camilla waren am 23. Oktober 2025 zu einem Staatsbesuch bei Papst Leo XIV. Das Oberhaupt der anglikanischen Kirche und das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche feierten seit über 500 Jahren erstmals gemeinsam ein ökumenisches Gebet (keinen Gottesdienst) für die Bewahrung der Schöpfung. Das Thema liegt König Charles III. seit Jahrzehnten am Herzen. Er ist ein sehr aktiver Umweltschützer. Von Papst Leo XIV. ist zu diesem Thema nichts bekannt. 

König Charles III. hatte offensichtlich zuvor und offensichtlich ohne die Anwesenheit von Papst Leo XIV. den neu erfundenen Titel des "Königlichen Konfraters" bekommen, von Monarch zu Monarch. Papst Leo XIV., der 24 Jahre in Peru lebte, versteht sich sehr traditionell, zeigt gern alle Statussymbole eines US-Amerikaners aus der Mittelschicht (VW statt Fiat, neu gebauter Tennisplatz in Castelgandolfo, mit dem Pferd durch Peru reiten wie ein Cowboy im Wilden Westen) und besetzt seit Mai 2025 alle Titel und Themen, die die römisch-katholische Kirche in ihrer 2000-jährigen Geschichte hergibt, ohne dass er vorher das Geringste damit zu tun hatte.

Für König Charles III. war der Staatsbesuch bei Papst Leo XIV. weniger ein religiöses Ereignis und viel mehr ein persönlicher Triumpf. König Charles III. ist geschieden. Königin Camilla ist geschieden. Königin Camilla ist der Scheidungsgrund dafür, dass die Ehe mit Prinzessin Diana in die Brüche ging. Mit der ökumenischen Andacht in der Sixtinischen Kapelle hat König Charles III. seiner lebenslang geliebten Camilla erneut ein weiteres Mal gezeigt, wohin sie seine Liebe führen kann: mitten in den Vatikan und zum Papst. 

Vatican News und dpa verschweigen dieses wichtige Detail aus dem Grund, weil sie es nicht wahrhaben wollen oder weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.(1) Scheidung ist nach dem römisch-katholischen Kirchenrecht nicht möglich. Offensichtlich gab es dazu keine Presseerklärung, die Papst Leo XIV. autorisiert haben müsste. Dass Papst Leo XIV. nicht anwesend war bei der Verleihung des extra neu für König Charles geschaffenen Ehrentitels "Königlicher Konfrater" in San Paolo fuori le mura, könnte darin seinen Grund haben. Der reale Grund ist nicht bekannt.

Pikant ist, dass die Trennung der anglikanischen Kirche von der römisch-katholischen Kirche 1534 durch den Suprematsakt von König Heinrich VIII. erfolgte, weil sich Papst Clemens VII. geweigert hatte, die erste Ehe von König Heinrich VIII. mit Königin Katharina von Aragon zu annullieren.

1536 wurden alle Klöster in England aufgelöst und der Besitz und das Vermögen wurde an die Krone überführt. Zu diesem immensen Vermögensverlust und dessen Kompensation gibt es ebenfalls keine offizielle Stellungnahme von Papst Leo XIV. Noch heute dürfte der große Reichtum der britischen Krone auf die Enteignungen der römisch-katholischen Kirche im Zuge der Abspaltung basieren. Das Vermögen von König Charles III. wird auf 900 Millionen Pfund geschätzt. Seine Enkelin Prinzessin Charlotte, die an dritter Position der Erbfolge steht, gilt als "das reichste Kind der Welt". Prinzessin Charlotte soll mit ihren zehn Jahren äußerst wohlhabend sein, obwohl sie nichts verdient. Ihr wirtschaftlicher Marktwert wird auf 4,6 bis 5 Milliarden Euro geschätzt, weil sie bei öffentlichen Auftritten das Gleiche trägt wie ihre Mutter Prinzessin Catherine. Sie übertrifft damit den Marktwert ihrer beiden Brüder.

Üblich ist es, dass bei einem Staatsbesuch ein Geschenk überreicht wird. Ob König Charles III. Papst Leo XIV. ein Glas Honig aus seiner eigenen Imkerei oder Gemüse aus dem Eigenanbau mitgebracht hat, um die Bewahrung der Schöpfung zu feiern, ist nicht bekannt. Von einer großzügigen Spende des britischen Monarchen zugunsten der römisch-katholischen Kirche war in den Medien nicht die Rede. Dieses Detail hat der 75-jährige Schweizer Kurt Kardinal Koch, der Präfekt des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, bei der Vorbereitung des Staatsbesuches wahrscheinlich übersehen.

Noch immer gibt es Katholiken, die die Vermögensverluste durch die Säkularisierung und die Enteignung Anfang des 19. Jahrhunderts durch Napoleon bedauern. Offensichtlich hat Kurt Kardinal Koch keinen Bezug auf die immensen wirtschaftlichen Verluste für die römisch-katholische Kirche nach der Suprematsakte 1534 genommen. Zumindest gibt da dazu wieder einmal keine Pressemitteilung und keine anderen Publikationen.

Der Staatsbesuch von König Charles III. und Königin Camilla bei Papst Leo XIV. war also ein nettes Gespräch im Apostolischen Palast mit einem ökumenischen Gebet zur Bewahrung der Schöpfung in der Sixtinischen Kapelle unter Missachtung einiger wichtiger Rechte der römisch-katholischen Kirche (Annullierung von Ehen, Entschädigung für immense Vermögensverluste) und mit der Verleihung eines fragwürdigen, neu geschaffenen Titels, der einem Monarchen, mit ausschließlich repräsentativer und zeremonieller Funktion, von einem absoluten Monarchen verliehen wurde.

Nicht zu vergessen ist, dass sich das Oberhaupt der römisch-katholische Kirche damit auf eine Stufe mit einem theologischen Laien gestellt hat, der das Oberhaupt der anglikanischen Kirche darstellt.

 

24. Oktober 2025                                                                             Elke Göß

 

(1) Vgl. Royals: Charles und Camilla im Vatikan – warum der Staatsbesuch beim Papst historisch war, Royals: Charles und Camilla im Vatikan – warum der Staatsbesuch beim Papst historisch war, 24.10.2025